Sascha Boldt beschäftigt sich als multikonzeptioneller Künstler in seiner Werkgruppe der „Hybriden Konstrukte“ mit der Reflektion und Verdichtung unseres zeitgenössischen Lebens zwischen digitalen und analogen Realitätsebenen.

Extrakte obsessiv archivierter Bildquellen aus den unterschiedlichsten Medien werden dabei als Grundlage genutzt, um bildnerische Versatzstücke in collagenhaften Erzählräumen durchdacht zu komponieren und malerisch mit Tablet und Lichtstift im Computer anzulegen. Durch eine Übertragung auf Leinwand, und anschließende malerische Ergänzungen entstehen Bildkonstrukte, in denen die Hybridität unserer aktuellen 24/7 online Lebenswirklichkeit in einem Flip- Flop Effekt der Kognition überprüft wird.

Das ausgestellte Bild „Digital Space Bubbles“ verweist in zweifacher Hinsicht auf diesen Themenbereich.

Zwei sehr beliebte Bildschirmschoner in den Anfangstagen von Heimcomputern waren sowohl Bilder von Galaxien als auch von Seifenblasen. In Boldts Arbeit fungiert die Fusion dieser beiden Motive als mehrfache Allegorie.

Die unendliche Weite des Internets als Kosmos trifft auf all seine Verheißungen in Form von überbordenden Seifenblasen Akkumulationen aus den verschiedensten Kontexten.

Die Möglichkeitsräume der Informationsflut schillern und leuchten, und werden nach kurzer Lebensdauer wieder durch neue, noch leuchtendere ersetzt.“