„The Rise of the Underground porträtiert zahlreiche in Frankfurt lebende Künstler und Persönlichkeiten des Kunstbetriebs aus dem Umfeld Czioskas, darunter Mirek Macke, Christoph von Loew, E.R. Nele, Günter Zehetner, Nikolaus Hirsch, Daniel Birnbaum, Douglas Gordon, Tomas Saraceno, Saul Judd u.v.a. […]
Die experimentellen Filmaufnahmen entstanden meist spontan: Die Künstlerin, die in der Frankfurter Szene gut vernetzt und mit vielen der gezeigten Personen befreundet ist, versteht den Filmprozess selbst als einen performativen Akt und thematisiert stets die engen Bindungen zu ihren lokalen Netzwerken. Ein Großteil des Filmes wurde bereits während der Aufnahmen in der Kamera komponiert und später an einem 16mm Steenbeck Schneidetisch geschnitten. Entsprechend roh wirkt die Ästhetik des gezeigten Filmmaterials. Czioska benennt die amerikanischen Underground-Filme von Künstlern wie Andy Warhol, Jack Smith, George Kuchar und Jonas Mekas aus den 1960er-Jahren als ihre ästhetische Heimat.
[…] Czioska betitelt den Film als „Frankfurt Art Diary“, ein Tagebuch in Filmform über ihre künstlerische Heimat Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet. Er entstand über einen Zeitraum von drei Jahren […].“
Text: Fabian Famulok, 30. August 2012, Schirn Magazin
Anja Czioska lebt und arbeitet seit 1988 in Frankfurt. Sie hat die Filmklasse von Peter Kubelka an der Städelschule besucht und war Meisterschülerin von Kasper König.
Ihre analogen Filmskizzen sind in Verleih Archiven in Paris, Berlin und New York zu finden. Die digitalisierten Filme können auf der Webseite von THE LIGHT CONE COLLECTION angesehen werden.
ATELIERFRANKFURT (AF) ist Hessens größtes Kunstzentrum. Über 220 Künstler*innen und Kreative arbeiten in dem ehemaligen Lagerhaus am Frankfurter Osthafen. Ausstellungen, Konzerte, Performances, Designmärkte, Kunstsalons, Pop-Up-Stores, Barabende & Partys – im AF finden jährlich bis zu 40 Veranstaltungen statt.
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